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Ausbildung JTAC/ CAS

Ausbildung JTAC/ CAS

 

Vorwort

Innerhalb dieser Ausbildung werden Inhalte des JTAC (Joint Terminal Attack Controller) und des CAS (Close Air Support) vermittelt.

 

JTAC

Der Joint Terminal Attack Controller, kurz JTAC ist ein Infanterist mit einem ausgebildetem Spezialgebiet, um luftgestützte Bodenangriffe zu koordinieren und von vorderster Front leiten zu können.

 

Aufgabe


Der JTAC ist zumeist an das Squadleadelement angegliedert, wobei es vorkommen kann, dass er auch in einem externen Aufklärungs-/ Beobachtunsteam vorhanden ist. Bei geringer Mannstärke kann es vorkommen, dass er innerhalb eines Fireteams vorhanden ist, was jedoch selten der Fall ist.
Sein Aufgabenbereich besteht darin die Truppenbewegungen der Bodentruppen zu kennen und fungiert als Sprachrohr zwischen diesen und den Einheiten der Luftnahunterstützung. Er erarbeitet gezielte Luftangriffe und muss dabei absolut sicher zwischen Freund-/ Feinderkennung unterscheiden können, um so Eigenbeschuss durch Fehleinschätzungen zu verhindern.

 

Ausrüstung


Der JTAC ist ein hochmobil ausgestatteter Soldat, welcher jede Menge nützliche und unabdingbare Kleinigkeiten bei sich trägt.

1. Unterlaufgranatwerfer
In der Regel hat er einen UGL an seiner Primärwaffe oder einen Granatwerfer als Sekundärwaffe. Beim JTAC ist dieser, anders als beim Grenadier, nicht zum verschießen von HE Munition, sondern vorwiegend von Rauch-, Leucht- und IR Geschossen da, um so feindliche und auch eigene Kräfte akkurat markieren zu können.

2. Lasermakierer
Ein überaus wichtiges Gadget, hiermit markiert er feindliche Ziele dauerhaft und ermöglicht dem Piloten eine genaue Zielerkennung bzw. eine Markierung, welche für gelenkte Raketen mit IR-Suchkopf/ Laserzielmarkierung wichtig sind, um ihr Ziel zu treffen.

3. Funkgerät
Aufgrund seiner Tätigkeit als Funkverbindung zu den Einheiten der Luftnahunterstützung benötigt der JTAC ein eigenes Longrange-Funkgerät, um mit ihnen kommunizieren zu können und Unterstützung anfordern zu können, ebenso wie eigene Kräfte vor dem bevorstehenden Luftangriff warnen bzw. informieren zu können.

4. Karte, GPS und Kartenwerkzeuge
Für eine genaue Freund-/ Feindbestimmung muss der JTAC fit mit der Karte sein. Hier gilt es Feinde zu triangulieren, Anflugsektoren zu bestimmen, Verbündete Kräfte einzuzeichnen und vieles mehr. Dazu muss er Grids, Distanzen und Gradzahlen im Schlaf ablesen und bestimmen könnnen.

 

CAS


Beim CAS geht es darum möglichst effektiv den Feind zu bekämpfen, ohne eigene Kräfte dadurch zu gefährden.
Dazu ist es wichtig, jeden Angriff bis ins Detail zu planen, um so wenig improvisierten Spielraum wie möglich zu lassen.

Waffen zu Bekämpfung (Bsp. A-10)
Typ Langform Übersetzung Beispielbewaffnung
GUN GUN Bordbewaffnung GAU-8
HE High Explosive Hochexplosiv Hydra70 HE
KEP Kinetic Energy Penetrator Pfeilwuchtgeschoss CRV7 KEP
APERS Anti-Personnal Anti-Personen Hydra70 APERS
WP White phosphorus Weißer Phosphor Hydra70 WP
AT Anti Tank Panzerabwehr Maverick
FAT Flechette Anti Tank Flechette Panzerabwehr CRV7 FAT
AP Armor Piercing Panzerbrechend Hydra70 AP
Bombe Bombe Bombe GBU-12
Cluster Cluster Cluster BL778
SR Short Range Kurzstrecke AIM-132 ASRAAM
MR Medium Range Mittelstrecke AIM-120 AMRAAM
LR Long Range Langstrecke Zephyr
Kategorisierung
Weiche Ziele Harte Ziele Stationäre Ziele Luft Ziele
GUN AT Bombe GUN
HE FAT Cluster SR
KEP AP   MR
APERS     LR
WP      
JTAC Unterstützung
Typ Feuermodus
GUN HE Ungelenkt
HE Ungelenkt
AT Infrarot gelenkt
Bombe Lasergelenkt
Cluster Lasergelenkt
SR Infrarot gelenkt

 

Check-In Briefing

 

Bevor der JTAC dem Piloten einen Auftrag zukommen lässt, fragt er zuerst beim Piloten ein Check-In ab. Hierbei mach ihm der Pilot Angaben:
1. Welches Flugzeug/ CAS Maschine steht zur Verfügung?
2. Wie ist die Position des Piloten/ Stationierung?
3. Welche Bewaffnung steht für den CAS zu Verfügung?
4. TOS (Time on Station) Wie lange kann der Pilot mit seinen Treibstoffreserven zur Verfügung stehen?

Angriffstyp

Unterschieden wird in drei Typen des Angriffs:
Typ 1: Ist der meist genutzte Angriffstyp, hier haben JTAC und Pilot Sicht auf das Ziel und auch zueinander.
Typ 2: Hier ist mindestens eine Sichtlinie unterbrochen, wodurch die Kommunikation umso wichtiger ist.
Typ 3: Besteht aus Typ 2 und der zusätzlichen Erweiterung, dass der Pilot Ziele in der AO (Area of Operation) eigenständig bekämpfen darf.

 

9-Liner

Der 9-Liner ist ein Protokoll zur Anforderung von CAS. Es deckt alle Informationen ab, welche der Pilot für einen erfolgreichen Einsatz benötigt. Für die Planung ist auch wichtig, das der JTAC über die CAS Maschine Bescheid weiß, um nicht unmögliches zu verlangen.

1. IP/BP
2. Heading
3. Distance
4. Elevation
5. Description
6. Location
7. Typ Mark
8. Friendlies
9. Egress

1. IP/BP:
Der Initial Point ist der Ausgangspunkt, der Pilot fliegt diesen Punkt an und führt von hier den Einsatz aus.
Die Battleposition ist eine angelegte Kampfzone, von welcher ein Helikopter seinen Einsatz ausführt.

2. Heading:
Das Heading steht für die Bewegungsrichtung, an welcher sich der Pilot mit seiner Maschine auszurichten hat, angegeben in Gradzahlen.

3. Distance:
Steht für den Abstand welcher sich zwischen dem IP/BP und dem Ziel befindet.

4. Elevation:
Hier wird angegeben, auf welcher Höhe sich das Ziel befindet.

5. Description:
Hier gibt der JTAC eine kurze Zielbeschreibung an, damit sich der Pilot ein Bild machen kann und besser vorbereitet ist.

6. Location:
Koordinaten mit Gridangabe, wo sich das Ziel befindet.

7. Type Mark:
Die Art der Markierung durch den JTAC, z.B. Rauch, Laser oder auch keine Markierung.

8. Friendlies:
Die Angabe eigener Kräfte im und um das Zielgebiet, optionale Markierung durch grünen Rauch. Falls hier "Danger Close" besteht, ist eine Markierung Pflicht, um den Einsatz auszuführen. Bei keinen eigenen Einheiten in der Nähe wird hier "No Factor" angegeben.

9. Egress:
Bestimmt Abflugrichtung/ Abflugkorridor/ Abflugszone der CAS Maschine, der Luftraum sollte aufgeklärt und gesichert sein, sonst kann die Maschine ihn unmöglich zum Abdrehen benutzen!

 

Hier zu erwähnen ist, dass der Pilot dem JTAC die Punkte 6. und 8. zur Bestätigung wiederholt, sofern nicht mehr Punkte zur Wiederholung angefragt werden.

 

Phasen

Während der Durchführung des Einsatzes gibt es verschiedene Phasen/ Schwellen wo es zu kurzer Kommunikation und einhergehender Bestätigung oder Abbruch des Einsatzes kommen kann.

1. Pilot erreicht IP/BP
Der Pilot funkt den JTAC an: "[Callsign Pilot] inbound, kommen". - Der JTAC hat zwei Antwortmöglichkeiten, "Continue" zur weiteren Freigabe des Angriffes oder "Abort" um den Angriff abzubrechen.

2. Sichtkontakt
Im Beispiel wurde eine rote Zielmarkierung per Rauch genannt. Der Pilot meldet sich, wenn er Sichtkontakt hat mit "Spot" oder "No Spot", wenn er das Ziel nicht erkennen konnte. Sobald letzteres eintritt, dreht der Pilot ab. Unter keinen Umständen wird auf Vermutung geschossen!

3. Pilot meldet Feuerbereitschaft
Hat der Pilot das Ziel gespottet und ist er feuerbereit so gibt er "Tally" durch. Hier muss der JTAC die Feuerfreigabe schnellstmöglich erteilen, indem er "Cleared Hot" funkt. Sollte der Pilot keine Feuerfreigabe trotz Zielerfassung bekommen, so ist der Angriff abzubrechen und und über die Abflugszone zurück zur IP zu fliegen. Sollte der Pilot das Ziel sehen, jedoch keine Feuerbereitschaft herstellen können, meldet er "No Joy".

4. Angriff erfolgt
Nach dem Angriff meldet der JTAC "Hit" oder "Miss", um dem Piloten Feedback zu geben.